dialog kellerei schreckbichl
das projekt für die geschichtsträchtige kellerei schreckbichl entwickelte sich schrittweise: durch mehrere eingriffe im laufe der zeit sollte der betriebskomplex ein vollständig neues bild erhalten, und zwar ohne abrisse, sondern im dialog mit den bestehenden gebäuden, altes und neues verbindend. in einem ersten bauprozess sind zwei materialien gewählt worden, die das projekt prägen sollten: holz und metall. zwei materialien, die sich einander annähern und dabei das existierende umfassen, aber zugleich neue zwischenräume schaffen. der haupttrakt – in dem sich die edelstahltanks befinden, die abfülleinrichtung, das flaschenlager und die büros – wurde mit einer neuen fassade aus eichenholz umhüllt, die 50 zentimeter von den wänden des bestands absteht und bretter und fugen in verschiedenen grössen aufweist. es ist ein in drei teile gegliederter baukörper, in dem in einem plastischen und materiellen spiel fülle und leere alternieren. die runden, reflektierenden oberflächen des künstlers philipp messner brechen dazu kontrastierend in die ruhige und materiell einheitliche oberflächenstruktur der fassaden ein. auf der gegenüberliegenden seite markiert eine lange, schwarz beschichtete metallische konstruktion eine neue kulisse und wird am ende zur auskragenden überdachung eines grossen offenen raums, der bei der lese als sammelpunkt für die trauben fungiert, aber auch als ort des geselligen zusammenseins. im zuge des zweiten eingriffs entstand ein hofbereich, der von einer offenen metallstruktur mit integrierten pflanzkästen begrenzt wird. dieser vertikale hängegarten schafft einen harmonischen und dynamischen raum, der sich je nach jahreszeit auch farblich ganz unterschiedlich präsentiert. in der projektphase befindet sich eine weitere baumassnahme:ein turm als teil des gesamten, als neue landmark der kellerei, inmitten der weinberge von schreckbichl.
mitarbeit architektur
roland decarli, jürgen prosch, anna grandi
bauherr
kellerei schreckbichl gen. landw. ges
ort
girlan, italien
fertigstellung
2011
nutzfläche
2940 m²
fotografie
günter richard wett, urlich egger